Katzen gehören - neben Hunden - zu den beliebtesten Haustieren in Deutschland. Leider kommt es bei immer mehr Katzenbesitzern zu allergischen Reaktionen, die in vielen Fällen auch ganz plötzlich auftreten können. Das wirksamste Mittel gegen eine Katzenallergie ist, sich von der Katze zu fernzuhalten oder sogar zu trennen! Doch das wollen verständlicherweise die wenigsten. In diesem Artikel erfährst Du alles Wichtige zu Thema "Katzenallergie", damit Du optimal informiert bist und weißt, wie Du am besten damit umgehst.
Was ist überhaupt eine Katzenallergie?
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass eine Katzenallergie - auch Katzenhaarallergie genannt - nichts mit den Katzenhaaren an sich zu tun hat. Die allergische Reaktion wird durch Allergene ausgelöst, die sich im Speichel, in der Tränenflüssigkeit, den Hautschuppen und im Urin der Katze befinden. Die Katzenhaare spielen trotzdem eine essenzielle Rolle bei der Katzenallergie, weil sich die Katze selbst putzt und dadurch die Allergene ins Fell gelangen. Durch den täglichen Haarausfall der Katze gelangen somit die Katzenhaare samt Allergene in die ganze Wohnung und bleiben besonders gut an gepolsterten Möbeln wie Teppiche, Sofas und Betten kleben.
Das weitverbreitetste Allergen, das zu einer Katzenallergie führt, ist das sogenannte "Fel d1" Allergen. Es zeichnet sich durch seine besondere Schwebeeigenschaft aus, die dazu führt, dass sich das Allergen schnell verbreitet.
Kurze Erläuterung für alle, die sich jetzt fragen, was eine "Schwebeeigenschaft" ist: Schwebeeigenschaft bedeutet, dass das Allergen sehr fein und leicht ist und sich dadurch lange in der Luft aufhalten kann.
Durch die Luftübertragung bleibt das Allergen auch an Kleidungsstücken und Staubpartikeln haften und kann sogar eingeatmet werden. Neben dem Hauptallergen "Fel d1" gibt es noch 18 weitere identifizierte Katzenallergene, die zu allergischen Reaktionen führen können. HIER findest Du weitere Informationen zu den Allergenen einer Katze.
Was sind die Ursachen einer Katzenallergie?
Der Ursache einer Katzenallergie ist eine Fehlfunktion des Immunsystems, das bei Allergikern beim Kontakt mit den Allergenen zu einer übersteigerten Reaktion führt. Leider ist bis heute noch nicht geklärt, wie es konkret dazu kommt, dass Allergiker auf solch eigentlich harmlose Stoffe so stark reagieren. Eine Katzenallergie kann auch durch andere Umweltfaktoren wie Rauchen, schlechte Ernährung und Luftverschmutzung entstehen, weil dadurch ebenfalls das Immunsystem überfordert werden kann.
Welche Symptome zeigen sich bei einer Katzenallergie?
Das Tückische an einer Katzenallergie ist, dass sie jederzeit auftreten kann. Selbst wenn Du schon jahrelang mit einer Katze zusammenlebst, ist das keine Garantie dafür, dass Du gegen eine Katzenallergie "immun" bist. Es gibt eine Reihe an Symptomen, die einer Pollen- oder Hausstauballergie ähneln und ein Indiz dafür sein können, dass Du eine Katzenallergie entwickelt hast. Zu den typischen Symptomen einer Katzenallergie gehören:
- allergischer Schnupfen
- juckende und kribbelnde Nase
- tränenden oder brennende Augen
- Husten und Niesreiz
- asthmatische Beschweren
- gerötete Augen
- Kratzen im Hals
- juckender oder geschwollener Hautausschlag
Wie kann ich mich auf eine Katzenallergie testen lassen?
Wenn Du glaubst, dass die oben erwähnten Symptome auf eine Katzenallergie zurückzuführen sind, solltest Du in jedem Fall einen Hautarzt oder besser noch einen Facharzt für Allergien aufsuchen.
Der Arzt wird Dir am Anfang einige Fragen stellen, um Deine Lebenssituation zu analysieren und zu klären, was die Ursache für die Allergie sein könnte. Du wirst beispielsweise gefragt, wie lange die Beschwerden schon bestehen, ob sie nur zu Hause oder auch woanders auftreten und was genau für Haustiere Du hast.
Nach der sogenannten Anamnese (ausführliches Gespräch mit dem Arzt) wird entschieden, ob ein spezieller Allergietest durchgeführt werden muss oder nicht. Der am häufigsten verwendete Test zur Allergieermittlung ist der Prick-Test, bei dem eine kleine Menge der Allergene auf Deinen Unterarm getropft wird. Anschließend sticht der Arzt Deine Haut etwas ein, damit die Stoffe in die Haut gelangen. Das hört sich jetzt vielleicht schlimm an, ist es aber nicht. Es ist wirklich nur ein kleiner Stich.
Wenn sich Deine Haut nicht verändert, kannst Du sicher sein, dass Du KEINE Katzenallergie hast. Sollte sich jedoch Deine Haut röten oder leicht anschwellen, ist das ein klares Zeichen FÜR eine Katzenallergie. Es kann bis zu 20 Minuten dauern, um ein Ergebnis von dem Prick-Test zu sehen. Die Alternative zum Prick-Test ist ein Bluttest, der ebenfalls einen Verdacht auf eine Katzenallergie bestätigen kann.
In den seltensten Fällen (und auch nur dann, wenn der Prick-Test kein aussagekräftiges Ergebnis vorweist), kann der Arzt einen Provokationstest empfehlen. Wie der Name schon vermuten lässt, geht es hierbei etwas härter zugange. Bei einem Provokationstest werden die Allergene direkt auf die Nasenschleimhäute gebracht, um die allergische Reaktion provokant hervorzurufen. Da sich jedoch die Reaktion auf die Allergie nicht abschätzen lässt, gilt dieser Test als relativ gefährlich und wird nur unter strenger Beobachtung des Arztes durchgeführt.
Wie kann ich eine Katzenallergie behandeln?
Die mit Abstand einfachste und gleichzeitig emotional schwerste Behandlung ist, den Kontakt mit dem Allergieauslöser zu vermeiden. Im Klartext heißt das, dass Du Dich von Deinem Vierbeiner trennen musst. Dies ist aber für wahrscheinlich alle Katzenliebhaber ein komplettes No-Go. Daher hast Du auch die Möglichkeit, Dir eine Katze zuzulegen, die für Allergiker geeignet ist. Denn es gibt durchaus Katzen, die sich besser für Allergiker eignen. Die entsprechende Liste dazu findest Du weiter unten im Artikel.
Wenn sich bei Deiner Katzenallergie nur leichte Beschwerden zeigen, reicht es meisten schon, antiallergische Medikamente in Form von Nasentropfen, Tabletten und Asthmasprays zu nutzen. Bei Hautreizungen helfen Cremes, die beispielsweise Aloe Vera enthalten und dadurch Hautirritationen verringern.
Wenn Du Deine Katzenallergie für immer loswerden willst, kannst Du Dich - nach Absprache mit Deinem Arzt - für eine spezifische Immuntherapie entscheiden. Die Desensibilisierung (auch unter dem Fachbegriff "Hyposensibilisierung" bekannt) hilft dabei, Dein Immunsystem Schritt für Schritt an die Allergene zu gewöhnen. Dabei wirst Du bei jeder Behandlung mit einer höheren Dosis der Allergene konfrontiert. Diese Behandlungsmethode hat jedoch zwei Nachteile:
- Die Therapie dauert mehrere Jahre und ist daher sehr zeitintensiv
- Die Therapie kann zu starken Nebenwirkungen führen
Welche Katzen sind für Allergiker geeignet?
Bei der Überlegung, Dir eine allergenfreie Katze zuzulegen, denkst Du wahrscheinlich direkt an die Sphynx Katze (die "nackte" Katze), weil diese kein Fell hat. Wenn Du diesen Artikel bis hierher aufmerksam durchgelesen hast, weißt Du jedoch, dass das Katzenallergen Fel d1, nicht nur über das Fell, sondern auch über den Speichel, Urin und die Hautschuppen der Katze in die Luft gelangt und dadurch überall verteilt wird.
Darüberhinaus reagiert jeder Mensch unterschiedlich auf Katzenallergene. Es kann beispielsweise sein, dass Peter (Person A) bei einer Perserkatze eine allergische Reaktion bekommt und Paul (Person B) nicht. Paul kann unbesorgt mit einer Perserkatze spielen und schmusen, zeigt aber Symptome einer Katzenallergie, wenn er mit Bombay Katze in Kontakt kommt.
Die Wahrheit ist: Es gibt keine allergiefreien, hypoallergenen bzw. antiallergenen Katzen oder Katzenrassen.
Es gibt jedoch einige Katzen bzw. Katzenrassen, die als "allergiefreundlich" bzw. Allergiker-Katzen gelten, da diese deutlich geringere Mengen des Allergens Fel d1 freisetzen und dadurch weniger starke allergische Reaktionen auslösen. Dazu zählen:
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Russisch Blau
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Balinese
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Orientalische Kurzhaarkatze
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Sibirische Langhaarkatze
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Siamkatze
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Bengalkatze
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Burmakatze
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Rex Katzen
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Sphynx
Tipp: Entscheide Dich bei Deiner Katzenwahl für eine weibliche Katze oder einen kastrierten Kater, weil diese eine geringere allergischen Reaktion hervorrufen.
Welche Tipps helfen bei einer Katzenallergie am besten?
Selbst wenn Du Dir eine allergiefreundliche Katze zulegst, lässt sich eine Katzenallergie nicht zu hundert Prozent vermeiden. Daher helfen Dir die nachfolgenden Tipps zu einem unbeschwerten Zusammenleben mit Deinem Vierbeiner:
- Verbringe etwas Zeit mit Deiner Wunschkatze, um zu schauen, ob Du von Anfang an auf sie allergisch reagierst.
- Lüfte Deine Wohnung mehrmals täglich und nutze einen Raumluftreiniger, um die herumfliegenden Allergene zu verringern.
- Sorge für katzenfreie Räume in der Wohnung (besonders das Schlafzimmer sollte katzenfrei sein, weil Du dort täglich die meiste Zeit verbringst).
- Reinige Deine Kleidung und Wohnung regelmäßig und gründlich. Bei weichen Oberflächen wie Teppiche und Sofas eignet sich der PacPak ideal, weil er Katzenhaare und Staub effektiv entfernt.
- Wasche nach jedem Streicheln Deine Hände gründlich mit Seife.
- Entferne unnötige Staubfänger wie Plastikpflanzen, Lampen, Bilderrahmen und Co. aus Deiner Wohnung.
- Bitte eine Person, die keine allergische Reaktion auf Deine Katze zeigt, sich um die Fellpflege zu kümmern.
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Wir wüschen Dir viel Freude mit Deinem Vierbeiner.